Von Sonderdorf ins Balderschwanger Tal
Nach dem Frühstück, gegen 08:00 Uhr, startete ich meine Tagestour nach Balderschwang (und ließ mein Sporthandtuch im Zimmer hängen). Für zwei Euro konnte man im Bergbauernwirt ein belegtes Brötchen für unterwegs mitnehmen, so dass ich nicht nochmal zum Bäcker oder Dorfladen laufen musste. Ich lief wieder in Richtung Obermaiselstein, bog aber direkt an der Brücke vorm Ort in den Wald ab und begann den Aufstieg.
Die ersten beiden Stunden ging es, erst auf breitem, dann auf schmalem Weg, nur bergauf, die Passstraße zum Riedbergpass immer in Hörweite. Danach verlief er als schmaler Pfad entlang der Flanke eines Berges, bis er wieder zum breiteren Forstweg wurde und erst eben, danach abwärts zur Passstraße führte. Oberhalb der Herzberg Alm querte ich die Straße, gönnte mir auf der Alm einen Radler (Selbstbedienung mit Kasse des Vertrauens) und wanderte danach wieder bergan durch das Weidegebiet.
Am Ende der Aufstiegs stand die Schönberg Alm, die noch nicht geöffnet hatte. Also gönnte ich mir Speis und Trank aus meinem Rucksack und wanderte dann auf dem Zufahrtsweg zur Alm in 15 Minuten hinüber zum Schönbergjoch an der Passstraße. Nach einem Schwätzchen mit einem Biker überquerte ich die Straße und folgte der Ausschilderung zum Schwabenhaus in Balderschwang.
Schon nach kurzer Zeit bot sich der erste Ausblick hinüber zum Hohen Ifen, zum Gottesacker und den anderen Allgäuer Bergen. Der Weg hier war zu großen Teilen wieder einmal asphaltiert. In der Hörnlealpe kehrte ich für einen Radler wieder ein, passierte danach die Obere Mittelalpe und begann den Abstieg ins Balderschwanger Tal.
Am Schwabenhaus überquerte ich die Straße und lief den Wanderweg entlang der Bolgenach, der recht schattig war. Beim Überqueren der Brücke über die Bolgenach riss mir der starke Wind mein Basecap zweimal vom Kopf, wobei die Mütze beim zweiten Mal im Wasser landete und nicht mehr gesichtet wurde. Ich lief hinauf zum Ortskern von Balderschwang, beendete meine Wanderung für diesen Tag und trank im "Hubertus" einen Kaffee.
Ich hatte allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Meine Unterkunft befand sich in Gschwend 39 (Zugangscode per Smartphone, kein Ansprechpartner), und da die Nummern nicht fortlaufend vergeben werden, hatte ich ein Problem die Adresse zu finden. Die Einheimischen kannten Nr. 39 auch nicht, sie brauchen einen Namen. Zum Glück kam dann ein DPD Fahrzeug des Wegs, dessen Fahrer (Ausländer) mich zum Haus Gschwend 39 brachte. Es war eine sogenannte Lodge, ein Zimmer mit ca. 8 m² und zwei kleinen Fenstern.
Für die Suche des Quartiers und da es ohne Verpflegung war, für den Weg zum Restaurant, um zu Abend zu essen, bin ich zusätzliche 4 km gewandert. Die eigentliche Wanderstrecke an diesem Tag war 19,2 km lang und ich habe dafür 6 Stunden benötigt. Dabei habe ich wieder 1.050 Höhenmeter im Anstieg und 900 Höhenmeter im Abstieg bewältigt. Die Quartiersuch hat eine zusätzliche Stunde Zeit gekostet.